Der alte Hof – nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg in vereinfachter Form wiederaufgebaut - war im Mittelalter Sitz der bayrischen Herzöge und von 1314 bis zu seinem Tod 1347 Residenz von Kaiser Ludwig dem Bayern.
Siehe auch Residenz
Der Alte Hof war vom 13. bis 15. Jahrhundert die wichtigste Herrscherresidenz der oberbayerischen Herzöge. Eine besondere Bedeutung und seine Blütezeit erlebte der Hof unter Ludwig dem Bayern. Heute direkt in der Mitte der Stadt gelegen, befand sich der Alte Hof im Mittelalter am nördlichen Stadtrand. Der Komplex aus mehreren Gebäuden diente als Wohnraum, Sitz verschiedener Behörden und als Verteidigungsanlage.
Die Wittelsbacher nutzten im 14. Jahrhundert neben München noch andere Residenzen intensiv. Insgesamt verbrachte Ludwig rund sechs Jahre seiner Regierungszeit in München, er verlieh der Stadt zahlreiche Privilegien und stellte hier zahlreiche Urkunden aus. Zudem galt München als die Lieblingsstadt des Kaisers. Dafür sprechen die aufwendigen Baumaßnahmen am Alten Hof – insbesondere an der Hofkapelle. Im Streit mit dem avignonesischen Papsttum suchten Gelehrte wie Wilhelm von Ockham und Marsilius von Padua den kaiserlichen Schutz in München. Von einem Gelehrtenzentrum ist jedoch nicht auszugehen.
Nach Ludwigs Tod diente der Alte Hof der wittelsbachischen Familie als Wohnsitz. In der Neuzeit bot er Raum für verschiedenste Zwecke: als Brauhaus, Gefängnis und Finanzamt. Seit 2007 befindet sich hier die ständige Ausstellung „Münchner Kaiserburg“.
Franziska Kleybolte/Filippo Campana
Als Erinnerungsort an Ludwig den Bayern hat der Alte Hof in München eine zentrale Bedeutung, da er als sein häufig besuchter Geburts- und Aufenthaltsort gilt. Im Zuge der Wiederaufbau- und Renovierungsarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg gab die Oberfinanzdirektion 1958 ein Denkmal zu Ehren Ludwigs des Bayern in Auftrag. Als „Kunst am Bau“ wurde dieses im Rahmen der bundesweiten Regelung zur Förderung von Kunst finanziert.
Das in den 60er Jahren entstandene Reiterstandbild des Kaisers fertigte der Künstler Hans Wimmer an. Wimmer (1907-1992) wurde in Niederbayern geboren und studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München. Danach arbeitete er als freier Künstler und erhielt im Jahr 1949 die Professur an der Kunstakademie in Nürnberg.
Das bronzene Standbild am Alten Hof steht seit 1967 in Blickrichtung der Maximilianstraße auf dem nördlichen Vorhof. Ludwig der Bayer wird als Reiter dargestellt, die mittelalterliche Kleidung ist nur angedeutet. Seine Züge sind verfremdet und ohne Individualität gestaltet; vielmehr beabsichtigte Wimmer mit ihm einen Herrscher-Typus darzustellen. Als einziges Zeichen seiner kaiserlichen Herrschaft trägt Ludwig einen schmalen Kronreif. Daneben symbolisiert das Pferd die herausragende Stellung sowie den Thron eines Herrschers. Vorlage für das individuell gestaltete Pferd und den Reiter waren Wimmers eigenes Tier „Lady“ und die Reiterstatue des antiken Kaisers Marc Aurel auf dem Kapitolsplatz in Rom.
Miriam Schwägerl & Carolin Wahl
Die Lorenzkapelle war die Hofkirche Ludwigs des Bayern, der hier die Heilige Messe feierte. Sie bildete nicht nur das religiöse Zentrum des Alten Hofs, sondern beherbergte auch seit 1324 die Reichsinsignien. Zisterziensermönche des Klosters Fürstenfeld bewachten diese bei der Krönung oder anderen repräsentativen Anlässen verwendeten Herrschaftszeichen sowie den dazugehörigen Heiltumsschatz. Bereits einige Jahre zuvor ließ Ludwig die Kapelle aus- bzw. umbauen. Davon zeugen insbesondere das Stifterrelief, der Wappenschild, aber auch einige erhaltene Kirchenfiguren. 1321 stellte Ludwig der Bayer seine Hofkirche den beiden anderen Stadtkirchen, der Frauenkirche (dem heutigen Dom) und St. Peter, gleich und stattete sie mit einer eigenen Kaplanstelle aus. Gleichzeitig stiftete er mehrere wöchentliche Messfeiern für das Seelenheil seines im Jahr 1319 verstorbenen Bruders, Herzog Rudolfs. Wenige Jahrzehnte nach Ludwigs Tod verlor der Alte Hof und damit die Lorenzkapelle an Bedeutung. Die Kirche wurde Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissen. Zeitgenössische Zeichnungen zeigen ein einschiffiges gotisches Gebäude, das weder über einen markanten Glockenturm verfügte noch über die umliegenden Gebäude weit hinausragte. Der Zweck und die Bedeutung der Lorenzkapelle lagen somit weniger in einem imposanten Prachtbau, sondern in ihrer Funktion als kaiserliche Hofkirche.
Veronika Nickel
Im Jahr 1347 starb Kaiser Ludwig der Bayer im Kirchenbann und wurde in der Frauenkirche beigesetzt. Später betteten seine Nachkommen die Gebeine Ludwigs in die Krypta um, wo heute sein Name auf einer schlichten modernen Grabplatte verewigt ist.
Im Chor der Kirche errichteten seine Nachfahren ein sichtbares Gedächtnismonument, das die bayerischen Herzöge im Lauf der Zeit veränderten und für politische Zwecke instrumentalisierten. Kaiser Ludwig wurde somit zum wichtigsten Ahnherrn der Wittelsbacher stilisiert.
Im Mittelalter erwarteten die Menschen jederzeit das Ende der Welt. Aus Sorge um ihr Seelenheil errichteten deshalb reichere Bürger religiöse und wohltätige Stiftungen. Speziell die Frauenkirche in München förderte Ludwig der Bayer großzügig; diese Kirche war für ihn der wichtigste religiöse Bezugsort.
Hier ließ Ludwig 1322 seine erste Frau Beatrix in einem standesgemäßen Hochgrab in der Mitte des Chores beisetzen. In direkter Nähe stiftete er den sogenannten „Kaiseraltar“ und eine „Kaisermesse“. Die Stiftungsurkunde verpflichtete einen Priester täglich die heilige Messe – jeden Freitag eine gesungene Seelenmesse im besonderen Gedenken an die Verstorbene – zu feiern. Seinen Unterhalt bezog der Priester aus den Abgaben von vier Münchner Mühlen, die der Kaiser dafür bestimmte.
Der gebannte Kaiser wurde 1347 neben seiner Gemahlin beigesetzt. Um die beiden Gräber und den Kaiseraltar entstand in den Folgejahren das „Fürstenoratorium“: Ein wittelsbachischer Begräbnis- und Gedächtnisraum, den seine Nachfahren als Familiengrabstätte und als Ort der dynastischen Repräsentation nutzten.
Ludwig Krammer
Im 15. Jahrhundert veranlasste der bayerische Herzog Albrecht IV. († 1508) die Umbettung der Gebeine Ludwigs des Bayern in die Krypta der Frauenkirche. Als neuen zentralen Erinnerungsort für den ersten Kaiser aus dem Hause Wittelsbach stiftete er ein prachtvoll gestaltetes Hochgrab. Von diesem ist jedoch einzig die Deckplatte erhalten, die sich seit 1622 - kaum sichtbar - im Inneren des Kenotaphs in der Frauenkirche befindet.
Die Gedächtnisplatte selbst ist in zwei Szenen untergliedert:
In der oberen, „himmlischen“ Szene thront Ludwig der Bayer im Krönungsornat über seinen Nachkommen. In der unteren, „irdischen“ Szene versöhnt sich Herzog Ernst († 1438) mit seinem Sohn Albrecht III. († 1460).
Dieses Grabmonument erinnerte nicht nur an Ludwig den Bayern, es besaß zudem eine eminent politische Dimension:
Mit dem Rückbezug auf seinen kaiserlichen Spitzenahn hob Albrecht IV. die Kaiserfähigkeit der Dynastie der Wittelsbacher hervor. Durch die zentrale Position des Hochgrabs im Chor der Frauenkirche legitimierten die Wittelsbacher die Herrschaft Ludwigs trotz des bestehenden Kirchenbanns als gottgewollt.
Die auf der Gedenkplatte verewigte Versöhnungsszene appellierte außerdem an den Zusammenhalt der bayerischen Herzogsfamilie.
Ein Gipsabguss der Gedenkplatte befindet sich im Bayerischen Nationalmuseum.
Margarita Sossau
Im frühen 17. Jahrhundert entstand das monumentale leere Grabmal (Kenotaph) an zentraler Position im Chor und diente den regierenden Wittelsbachern zur Legitimierung ihrer Herrschaft. Die Grabplatte aus dem 15. Jahrhundert diente Herzog Maximilian I. († 1651) als Basis für das neu errichtete Grabmonument.
Die Wittelsbacher untermauerten auf diese Weise ihre dynastischen Ambitionen: Sie stellten sich auf eine Ebene mit dem amtierenden Kaiserhaus der Habsburger. Die Erinnerung an die Person Ludwigs trat somit in den Hintergrund. Diese Kaiserwürdigkeit der Wittelsbacher suchte die Krone mit den Darstellungen der Tugenden des guten Herrschers im Frieden wie im Krieg zu unterstreichen. Dieselbe Funktion haben die Banner an den Ecken des Kenotaphs. Sie erinnern an Ludwig den Bayern und drei kaiserliche Vorfahren der Wittelsbacher aus dem Geschlecht der Karolinger, insbesondere an Karl den Großen. Der zentrale Aufstellungsort in der Kirche sollte nicht nur den Makel des Kirchenbanns überspielen, sondern auch die politische Botschaft des Grabmals für alle sichtbar machen.
Die ursprüngliche Bedeutung des Kenotaphs ist für uns heute verloren gegangen: Durch die Versetzung in einen abgelegenen Bereich der Kirche ist die symbolische Bedeutung des 17. Jahrhunderts nicht mehr verständlich.
Christopher Buchheit
Staatliche Graphische Sammlung München, Inv.-Nr. 32014 Z
Franziskanerkloster München, Aquarell
Herzog Ludwig II. der Strenge von Bayern und das städtische Geschlecht der Sendlinger sorgten 1284 für die Umsiedlung der in München ansässigen Franziskaner in einen neuen Klosterbau am heutigen Max-Joseph-Platz. Während seiner Regierungszeit unterstützte Ludwig der Bayer das Kloster intensiv und erfuhr im Gegenzug von den Franziskanern vielfältige Unterstützung. 1328 überreichte er dem Kloster nach der Rückkehr von seinem Italienzug eine Reliquie des heiligen Antonius von Padua. Die Reliquie – der Oberarm des Heiligen – verlieh dem Kloster später schließlich seinen Namen: St. Antonius (heutiger Aufbewahrungsort: St. Anna am Lehel). Etliche Geistliche und Gelehrte fanden seit Mitte der 1320er am Hof Ludwigs des Bayern und im Münchener Franziskanerkloster Zuflucht vor dem Papst, so etwa der Theologe Wilhelm von Ockham und der Philosoph Marsilius von Padua, die bis zu ihrem Tod in München verblieben. Beide verband mit Ludwig ihre Gegnerschaft zu Papst Johannes XXII. Der Münchner Konvent bot den Flüchtigen und Exkommunizierten, die den Schutz des Kaisers erbaten, nicht nur eine Bleibe – im Streit mit dem Papst trat er entschieden für Ludwig ein.
Das Kloster fiel 1802 der Säkularisation zum Opfer und wurde abgerissen. Einige der ursprünglich im Kloster aufgestellten gotischen Altäre befinden sich heute im Bayerischen Nationalmuseum.
Ioanna Georgiou
Ein nüchterner Ziegelbau nimmt heute die Stelle der im Krieg zerstörten Kirche St. Jakob am Anger ein. Ihre Ruine barg bis zum Abbruch 1954 Teile einer vor 1250 errichteten Kirche – Münchens bis dahin einzigem erhaltenem romanischem Sakralbau. Bereits um 1250 diente jene Kirche den Franziskanern als Klosterkirche. Nach dem Umzug der Brüder 1282 wurde St. Jakob zur Kirche der Klarissen, des franziskanischen Frauenordens. Ludwig der Bayer begünstigte die Klarissen in München mehrfach. Ludwig erteilte zum Beispiel den Klarissen auf ihren Gütern die niedere Gerichtsbarkeit. Dabei grenzte er diese scharf gegen die höhere Gerichtsbarkeit für Kapitalverbrechen ab, welche er sich selbst vorbehielt. So band Ludwig das Kloster in seine Herrschaft als Herzog von Bayern und Stadtherr von München ein.
Die Schwestern in St. Jakob hatten vor allem die Aufgabe, für die Seelen ihrer Familienmitglieder und der Wohltäter des Klosters zu beten. So übergab 1350 auch Ludwigs Witwe die gemeinsame Tochter Agnes im zarten Alter von vier Jahren den Klarissen. Das durch umfangreiche Privilegien gestärkte Kloster ermöglichte der Herzogstochter ein standesgemäßes Leben, in dessen Zentrum das Gebet für ihren gebannten Vater stand. Ludwigs Privilegienpolitik trug so über seinen Tod hinaus Früchte.
Leonard Horsch
Stifterrelief
Dieses gotische Steinrelief wird "Stifterrelief" genannt und ist eine der seltenen zeitgenössischen Darstellungen Kaiser Ludwigs IV. des Bayern.
Das von Antonius Berthold um 1324 in München geschaffene Relief gehört zu den Überresten der Hofkapelle. Zu diesen ornamentalen Fragmenten zählt auch der Wappenschild gegenüber des Stifterreliefs.
Ludwig trägt eine Krone, von der lediglich der Stirnreif erhalten ist. Das lange Band, das locker über seine Schultern bis auf den Boden fällt, erinnert an die reich verzierte Stola, die zum Krönungsgewand der römisch-deutschen Herrscher gehörte.
Ungewöhnlich ist die Haltung und Position, die Ludwig auf dem Stifterrelief einnimmt. Nicht er dominiert das Bildwerk, sondern seine Gattin Margarete von Holland. Sie, und nicht Ludwig, bringt der Gottesmutter mit dem Jesuskind ein stilisiertes Modell der Hofkapelle dar und wird so als eigentliche Stifterin inszeniert. Der Erhalt der Reichsinsignien war offensichtlich ausschlaggebend für die Baumaßnahmen an der Hofkapelle. Die ausgeprägte Marienverehrung Kaiser Ludwigs spiegelt sich nicht nur in der prominenten Darstellung der Gottesmutter, sondern auch in der Symbolik des Wappenreliefs gegenüber wider.
Wappenschild
Dieses Steinrelief aus dem Inneren der Hofkapelle ist aufgrund der erhaltenen farbigen Fassung ungewöhnlich. Es entstand gleichzeitig mit dem Stifterrelief im Jahr 1324 und repräsentiert die Wappen von Oberbayern und der Kurpfalz (Rauten und Löwe), ein sogenanntes Anspruchswappen: Damit betonte Ludwig IV. seinen Anspruch auf die vornehmste weltlichen Fürstenwürde im Reich, die des Pfalzgrafen bei Rhein. Erst durch den „Hausvertrag von Pavia“ wurde im Jahr 1329 die Trennung der Pfalzgrafschaft bei Rhein vom Herzogtum Bayern vollzogen. Dieser beendete die langjährigen Streitigkeiten Kaiser Ludwigs mit seinem Bruder Rudolf und dessen Nachkommen. Die beiden Wittelsbacher Linien blieben bis 1777 getrennt.
Das Wappen war vermutlich im Vorraum, nahe des Eingangs angebracht. Die Gestaltung der Gesichter sowie weiterer Details deutet darauf hin, dass der Künstler unter Zeitdruck arbeitete.
Die geflügelten Engel dienen als heraldische Schildhalter, was weder in den Wappen der bayerischen Herzöge noch der römisch-deutschen Herrscher üblich war. Die sakrale Bedeutung zeigt sich auch in den Rosenfeldern zu Füßen der Engel: Die Blüten symbolisieren die Jungfrau Maria. Der Wappenschild selbst steht auf einer dritten Figur, einem geflügelten Wesen, das schmerzvoll dem Betrachter entgegenblickt und bis heute ein Rätsel bleibt.
Patrick Charell
Archive sind das kulturelle Gedächtnis einer Stadt. Sie bewahren das historische Wissen der Stadt auf und stellen es deren Bürger zur Verfügung. Das Münchner Stadtarchiv beherbergt zwei singuläre Meilensteine städtischer Geschichte, die untrennbar mit Ludwig dem Bayern verbunden sind:
In seiner Rolle als Stadtherr setzte Ludwig der Bayer im Jahre 1332 das wichtige „Salzprivileg“ für die Stadt München fest. Salz war im Mittelalter ein Luxusgut und wurde deshalb gern als „weißes Gold“ bezeichnet. Dieses Privileg war von solcher Bedeutung für die Stadt, dass es als Münchner „Magna Charta“ angesehen wird. Sein Inhalt: alles Salz, das entlang der Isar durch sein Land zu Oberbayern transportiert wird, darf nirgendwo anders zwischen Landshut und dem Gebirge die Isar überqueren als in München. Dazu erlaubte es den Bürgern, alles auf der Isar transportierte Salz in die Stadt zu führen, dort niederzulegen und den Bürgern oder Gästen nach altem Recht und Gewohnheit zu verkaufen. Die Urkunde verlieh der Stadt das faktische Monopol auf den Salzhandel, der München zu großem Wohlstand verhalf.
Zur Beglaubigung ist das Privileg besiegelt. An rotgrünen Seidenfäden befindet sich am unteren Ende das goldene Majestätssiegel Ludwigs des Bayern. Die Vorderseite (Avers) des Siegels zeigt den gekrönten Kaiser auf einem von zwei Löwen bewachten Thron, in seinen Händen hält er die Herrschaftsinsignien Reichsapfel und Zepter. Vor seiner Brust kreuzt sich die Stola, ein Herrschaftszeichen von sakralem Charakter. Die Stola selbst schmücken zahlreiche Adler – das Wappentier Ludwigs des Bayern – verziert mit Perlen und Silberfäden. Die Rückseite (Revers) der Goldbulle trägt eine detailgetreue Darstellung der Stadt Rom. Dieser starke Rombezug unterstreicht die römischen Grundlagen des Kaisertums Ludwigs des Bayern.
Das Privileg wird heute als besondere Kostbarkeit im Münchner Stadtarchiv aufbewahrt.
Claudia Hefter
Ludwig der Bayer stellte das Leben der Münchner Bürger auf eine neue rechtliche Grundlage. Das lange Zeit ungeschriebene und gewohnheitsmäßig praktizierte Recht ließ er schriftlich fixieren und normieren. Damit verlieh er dem städtischen Recht eine neue, gesteigerte Autorität und Geltung.
Das sogenannte Versiegelte Buch im Stadtarchiv München gehört zu den wichtigsten Überlieferungsträgern des Rechtsbuchs Kaiser Ludwigs des Bayern. Das Rechtsbuch existiert in zwei Fassungen. Die erste Fassung von 1334/36 wurde in ergänzter und überarbeiteter Form in die zweite Fassung von 1340 übernommen. Der Fortschritt der neuen Version liegt in einer präziseren Systematisierung der Rechtsmaterie mit lateinischen Überschriften. Die Quellen für das Rechtsbuch waren das bestehende Gewohnheitsrecht und herzogliche Rechtsweisungen. Das Rechtsbuch regelte das materielle, Prozess- und Strafrecht.
Das von Ludwig dem Bayern für München erlassene Rechtsbuch fungierte bis weit ins 18. Jahrhundert als Vorbild für die oberbayerische Stadtrechtslandschaft.
Nadja Chebib
Das Isartor ist das östliche Stadttor der historischen Altstadt von München und als einziges in wesentlichen Teilen noch erhalten. Im Zuge der großen Stadterweiterung wurde es um 1337 unter Kaiser Ludwig dem Bayern erbaut. Das Isartor war Teil des äußeren Münchner Mauerrings und aufgrund seiner Lage an der Salzstraße und nahe dem Fluss wirtschaftlich höchst wichtig für die Residenzstadt Kaiser Ludwigs. Denn am Isartor, dem wichtigsten Zolltor der Stadt, kamen die meisten Handelskarawanen an. Der älteste Teil des Tores ist der hohe Mittelturm. Die beiden vorgelagerten Flankentürme kamen erst im 15. Jahrhundert hinzu.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts stimmte der Stadtrat für einen Abriss des „alten Gemäuers“. Doch der denkmalbewusste bayerische König Ludwig I. griff ein und beauftragte auf eigene Kosten den Architekten Friedrich von Gärtner, das Bauwerk wiederherzustellen. Zwischen 1833 und 1835 entstand so auch das imposante Fresko von Bernhard von Neher am äußeren Torbogen. Es stellt den triumphalen Einzug Ludwigs des Bayern in München dar nach seinem Sieg in der Schlacht bei Mühldorf im Jahre 1322. Bis heute erinnern die Wappen an den Flankentürmen an Ludwigs Unterstützer aus Stadt und Region. Zum einen setzte König Ludwig I. damit seinem kaiserlichen Vorfahren und Namensvetter ein würdiges Denkmal. Zum anderen nutzte er das historische Bauwerk als Mittel zur Legitimation des 1806 neu geschaffenen Königreichs Bayern. Dabei betonte er explizit die seit jeher enge und treue Verbindung der Bürger Münchens mit seinen Wittelsbacher Herrschern.
Christina Maria Sebastian
Der älteste Kern der heutigen Residenz, als Neuveste bezeichnet, entstand erst um 1385 und damit Jahrzehnte nach Ludwigs Tod. Selbst vermochte er also dort keine Spuren zu hinterlassen – für seine Nachfolger war jedoch die Erinnerung an ihren kaiserlichen Vorfahr immer wieder von Bedeutung. Besonders galt das für Kurfürst Karl Albrecht und König Ludwig I.
Schon in den ersten Jahren nach seinem Regierungsantritt 1726 ließ Karl Albrecht die Residenz umgestalten und verwendete dabei auch zwei Bildnisse, die Ludwig den Bayern zeigen: In der Ahnengalerie von Jacopo Amigoni, die mehrere Bildnisse von Vorfahren Karl Albrechts enthält, stand Ludwig der Bayer dabei mit Karl dem Großen im Zentrum. Gleichzeitig wurde eine ältere Darstellung des Kaisers von Peter Candid in das innere Audienzzimmer an eine zentrale Position innerhalb der Residenz umgesetzt. Hintergrund waren Ansprüche Karl Albrechts auf die Kaiserkrone, die mit dem hochrangigen Vorfahren untermauert werden sollten. Drei Jahre vor seinem Tod 1745 erlangte Karl Albrecht schließlich (noch) die Kaiserkrönung. Im Konflikt mit Maria Theresia musste er die Zeit jedoch größtenteils im Exil verbringen, die Kaiserwürde fiel anschließend an die Habsburger zurück.
Ursprünglich für den Thronsaal König Ludwigs I. entstand ab 1837 die heute im Foyer des Herkulessaales aufgestellte Statue Ludwigs des Bayern. Der bayerische König gab sie anlässlich eines neuerlichen Ausbaus der Residenz als Teil einer Gruppe von 12 Statuen bedeutender Wittelsbacher in Auftrag. Die Erhebung Bayerns zum Königreich durch Napoleon war der Grund für das Bauprogramm: Ein selbsternannter französischer Kaiser galt nicht überall als legitime Quelle für diesen Aufstieg.
An diesen Beispielen zeigt sich, dass Ludwig der Bayer vor allem zur Rechtfertigung politischer Ambitionen eingesetzt wurde – und so immer wieder auf Darstellungen in der Residenz gelangte.
Julian zur Lage
Das Reiterstandbild auf dem Kaiser-Ludwig-Platz nimmt im Gedenken an Ludwig den Bayern einen besonderen Platz ein. Denn nicht das Haus Wittelsbach oder die Stadt München, sondern ein Bürger erinnert hier an den Kaiser. Stifter des eindrucksvollen Monuments ist der Brauereibesitzer Matthias Pschorr (1843-1900), dessen Enthüllung im Jahr 1905 er aber nicht mehr erlebt hat.
Grundthema des von Ferdinand von Miller jun. angefertigten Denkmals ist – ähnlich dem Isartor – die Schlacht von Mühldorf (1322). Auf einem Sockel erheben sich drei Figuren aus Bronze. Sie zeigen den von zwei Rittern flankierten Ludwig siegreich aus dem Kampf zurückkehren. Die Bronzereliefs an den Seiten stellen legendenhafte Schlachtszenen dar: Links retten die mutigen Münchener Bäcker ihren vom Pferd gestürzten Fürsten; rechts wird der Feldherr Schweppermann für seine treuen Dienste belohnt.
Warum aber erinnert gerade ein Bürgerlicher an einen mittelalterlichen Kaiser? Lokalpatriotische Gründe mögen eine Rolle gespielt haben, Ludwigs als einer der zentralen Figuren der bayerischen Geschichte zu gedenken. Darüber hinaus führen die Münchener Bürger ihren sozialen und wirtschaftlichen Aufstieg vor allem auf Kaiser Ludwig zurück, da er insbesondere ihre Stadt stark gefördert hat. Das Reiterstandbild ist damit ebenso ein Denkmal für das aufstrebende Bürgertum und seine neue gesellschaftliche Stellung. Zugleich verdeutlichen die Reliefs die enge Verbundenheit mit der wittelsbachischen Monarchie. Denn die Förderung der Bürger ist stets auch als Belohnung für ihre „unverbrüchliche Treue“ gegenüber Ludwig dem Bayern und seinen Nachfolgern angesehen worden.
Florian Mayr
Anmerkung: Aufgrund von Restaurierungsarbeiten sind die beiden Reliefs derzeit nicht am Denkmal angebracht.
Das Alte Rathaus wurde um 1470 errichtet. Bauherr war der Münchner Stadtrat. Dieser war dem politischen Willen des Herzogs unterworfen, denn München war eine landesherrliche Stadt. Die Räte hatten sich so bei der Gestaltung den Wittelsbachern anzupassen. Man wählte daher den prominentesten Vorfahren des regierenden Herzogs Albrecht IV., Kaiser Ludwig den Bayern (1314–1347) – nebenher einer der größten Wohltäter Münchens – als zentrale Referenzfigur des Bauschmucks aus. Im Tanz- und Festsaal des Rathauses wurde in der Mitte der Holztonne das Symbol der Kaiserwürde Ludwigs angebracht: ein Wappenschild mit kaiserlichem Doppeladler auf bayerischen Rauten, davon ausgehend goldene Sonnenstrahlen. Den Wappenschild schnitzte Erasmus Grasser (1450-1518), einer der besten oberdeutschen Bildhauer des 15. Jahrhunderts. Um das Kaiserwappen gruppierte Grasser zwei Wappenringe. Dabei bilden die Wappen der Wittelsbacher Territorien einen engeren Ring, um den Grasser einen weiteren Ring mit den Wappen anderer deutscher Fürstentümer legte. Das Wappen Kaiser Ludwigs des Bayern bildet gleich einer Sonne das Zentrum und fügt die einzelnen Wappensymboliken zu einem einzigen Bildprogramm wittelsbachischer Ansprüche auf das Kaisertum. Auf diese Weise brachten die Münchner den fortdauernden Anspruch ihrer Dynastie auf die Kaiserkrone sinnfällig zum Ausdruck.
Die Originalwappen befinden sich heute im Stadtmuseum.
Frank Roman Müller
Der Münchner Stadtrat gab im Jahr 1888 einen Ehrenpokal in Auftrag. Den 44 cm hohen und 1,5 kg schweren Pokal schuf Carl Wagenbach. Der Deckel des aus Silber und Emaille gefertigten Pokals ist als Miniaturmodell des Alten Hofs – der Residenz Ludwigs des Bayern während seiner Aufenthalte in München – stilisiert. Heute nicht mehr vorhandene Einzelheiten des Alten Hofes, wie etwa die von Ludwig dotierte und 1816 abgerissene Lorenzkirche, sind deutlich zu erkennen.
Die Stadt München suchte mit dem Ehrenpokal, der immerhin nicht zur Darstellung eines städtischen, sondern eines rein landesherrlichen Bauwerks diente, ihre Verbundenheit zum regierenden, im Volk beliebten Königshaus der Wittelsbacher auszudrücken.
Frank Roman Müller
1314, vor 700 Jahren wurde mit Ludwig dem Bayern ein „Münchener“ zum deutschen König gewählt. Er hat seiner Geburtsstadt in vielerlei Hinsicht seinen Stempel aufgedrückt. Diese App lädt Sie dazu ein, den Spuren jenes Herrschers in der bayerischen Landeshauptstadt zu folgen. Studierende des Historischen Seminars der Ludwig-Maximilians-Universität München schufen dazu unter der Leitung von Dr. Hubertus Seibert einen virtuellen Stadtrundgang.
Ludwig der Bayer war der erste Wittelsbacher, der es bis zum Kaiser brachte. Er war daher für die bayerischen Herrscher und die Bürger Münchens gleichermaßen von Bedeutung. Deswegen finden Sie in dieser App nicht nur Informationen zu Gebäuden und Gegenständen, die zur Zeit Ludwigs existiert haben – Sie werden ebenso Orte und Objekte kennenlernen, die zur Erinnerung an Ludwig noch lange nach seinem Tod entstanden. Die Autorinnen und Autoren des Projekts verbanden die wichtigsten Punkte zu einem digitalen Stadtrundgang. Die App bietet Ihnen kurz und bündig Informationen zu den wesentlichen Aspekten. Klicken Sie die Icons auf der Karte an und folgen Sie so Ludwigs Spuren in München!
Angaben gemäß § 5 TMG:
Historisches Seminar der LMU
Mittelalterliche Geschichte
Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München
Vertreten durch:
Dr. Hubertus Seibert
Historisches Seminar der LMU
Mittelalterliche Geschichte
Geschwister-Scholl-Platz 1
Telefon: +49 (0) 89 / 2180 - 5448
Telefax: +49 (0) 89 / 2180 - 5671
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Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV:
Dr. Hubertus Seibert
Quellenangaben für die verwendeten Bilder und Grafiken:
1) Alter Hof
alle Fotos © Franziska Kleybolte
Stiche: © Münchner Stadtmuseum & Gustav Steinlein, Die Baukunst Alt-Münchens, München 1910.
2) Angerkloster: Stich © Staatliche Graphische Sammlung München
3) Franziskanerkloster: Stich © Staatliche Graphische Sammlung München
4) Frauenkirche:
a) Grabplatte/Modell/Beatrixgrab: alle Fotos © Ludwig Krammer
b) Grundriss: © Erzbistum München und Freising
c) Gedächtnisplatte: © Bayerisches Nationalmuseum München
d) Kenotaph: alle Fotos © Christopher Buchheit
5) Isartor: Abb. © Münchner Stadtmuseum
6) Kaiser-Ludwig-Platz:
a) Reiterstandbild ganz: Foto © Florian Mayr
b) Bäckerrelief: entnommen aus Wikipedia (Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported)
Link: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kaiser-Ludwig-Denkmal_Muenchen_Detail-2.jpg
c) Schweppermannrelief: entnommen aus Wikipedia (Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported)
Link: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kaiser-Ludwig-Denkmal_Muenchen_Detail-1.jpg
7) Ludwig als Stadtherr:
a) Goldbulle: Foto © Stadtarchiv München
b) Stadtrecht: Foto © Bayerische Staatsbibliothek München
8) Münchner Stadtentwicklung
Zeichnung: Stadtarchiv München
9) Reiterstandbild Alter Hof
Fotos © Caroline Wahl
10) Residenz
Fotos © Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung
11) Stifterrelief
Fotos © Bayerisches Nationalmuseum
12) Wappenschild: Fotos © Münchner Stadtmuseum
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Konzeption und wissenschaftliche Leitung: Dr. Hubertus Seibert, LMU München
Mitwirkende: Christopher Buchheit, Filippo Campana, Patrick Charell, Nadja Chebib, Joanna Georgiou, Claudia Hefter, Leonard Horsch, Bernhard Hübner, Franziska Kleybolte, Ludwig Krammer, Florian Mayr, Frank-Roman Müller, Veronika Nickel, Miriam Schwägerl, Christina Sebastian, Margarita Sossau, Max Stuprich, Carolin Wahl, Julian zur Lage
Produktion und technische Umsetzung: Dr. Nepomuk Gasteiger, visionbites GmbH
Finanzierung: Historisches Seminar der LMU München
Unser herzlicher Dank gilt unseren Kooperationspartnern:
Ludwig wurde 1281/1282 als Sohn Herzog Ludwigs II. von Oberbayern geboren. Bereits in jugendlichem Alter übernahm er mit seinem älteren Bruder Rudolf die Herrschaft im Herzogtum Oberbayern. Nach dem Tod Kaiser Heinrichs VII. war Ludwig einer der Bewerber für die erforderliche Neuwahl des Königs. Da sich die Kurfürsten nicht auf einen Kandidaten einigten, kam es zum Thronstreit zwischen Ludwig und dem Habsburger Friedrich dem Schönen. Diesen entschied Ludwig nach seinem Sieg in der Schlacht bei Mühldorf, am 28. September 1322, zu seinen Gunsten.
Ludwigs Einflussnahme in Italien brachte ihn in Konkurrenz zu Papst Johannes XXII. – ein Konflikt, der Ludwigs Herrschaft maßgeblich prägte. Die Verschärfung der Auseinandersetzung gipfelte in der Verhängung des Kirchenbanns über den König. Im Gegenzug deutete Ludwig die Stellung des Kaisers weltlicher als bisher; dem Papst sprach er jegliche Mitwirkungsrechte bei der Königswahl und Kaiserkrönung kategorisch ab. Trotz dieses massiven Konfliktes verfügte Ludwig über großen Rückhalt im Reich und empfing im Januar 1328 ohne Beteiligung des Papstes die Kaiserkrone in Rom.
Ludwigs Hausmachtpolitik brachte ihn in Konkurrenz zu den Luxemburgern und führte 1346 zur Wahl des Gegenkönigs Karl IV. Noch ehe eine militärische Entscheidung im Reich gefallen war, starb Ludwig 1347 auf einer Jagd in der Nähe von Fürstenfeldbruck und wurde, ungeachtet des Kirchenbanns, in der Münchner Frauenkirche beigesetzt.
Bernhard Hübner
München ist eine verhältnismäßig junge Stadt. Im Jahr 1158 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt. Heinrich der Löwe hatte, als Herzog von Bayern, den Markt von Föhring an den namengebenden Ort „bei den Mönchen“ verlegen lassen. Dank seiner günstigen Lage an der Isar entwickelte sich der kleine Marktflecken schnell zu einer bedeutenden Stadt.
Nach dem Sturz Heinrichs des Löwen setzte sich in München nach und nach das aufstrebende Herzogsgeschlecht der Wittelsbacher durch. In Folge der bayerischen Landesteilung 1255 stieg der Alte Hof dann sogar zum Sitz der Herzöge von Oberbayern auf.
Nach dem Sturz Heinrichs des Löwen setzte sich in München nach und nach das aufstrebende Herzogsgeschlecht der Wittelsbacher durch. In Folge der bayerischen Landesteilung 1255 stieg der Alte Hof dann sogar zum Sitz der Herzöge von Oberbayern auf.
Die Stadt war entlang der Ost-West-Verbindung (Bad Reichenhall-Augsburg) errichtet worden. Unter den Wittelsbachern gewann nun auch die Nord-Süd-Achse (Landshut-Tirol) an Bedeutung. Der Marienplatz entwickelte sich zu einem wichtigen Knotenpunkt.
Die Bevölkerung nahm im 13. Jahrhundert so stetig zu, dass eine großzügige Stadterweiterung nötig wurde. Dieser neue Mauerring wurde aber erst 1337 mit dem Isartor abgeschlossen. Die Fläche der Stadt wuchs dadurch auf die sechsfache Größe; Ende des 14. Jahrhunderts zählte die Stadt bereits etwa 10.000 Einwohner.
Für Ludwig den Bayern hatte München unter den Städten Oberbayerns politisch und wirtschaftlich eine herausragende Bedeutung. Als Stadt- und Landesherr förderte er sie gezielt.
1332 verlieh er München ein Salzhandelsprivileg, das der Stadt eine sehr ertragreiche Monopolstellung verschaffte. Das Privileg zwang die Salzhändler dazu, die Isar bei München zu überqueren und dort Zoll zu zahlen, andernfalls verloren sie ihre Fracht.
Ludwig übertrug einige bedeutende Rechte an den Stadtrat, das wichtigste politische Organ der Bürger. Die Entscheidungsgewalt blieb aber bei den Herzögen von Bayern. Als Stadtherren profitierten sie vom Reichtum Münchens und bauten den Ort in den folgenden Jahrhunderten zu ihrer wichtigsten Residenz aus.
Max Stuprich
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